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Zum Tode von Peter Kowald
 
Der Wuppertaler Kontrabassist Peter Kowald starb am 21. September völlig unerwartet in seiner zweiten Heimat New York an den Folgen eines Herzinfarktes im Appartment des Bassisten und Freundes William Parker und seiner Frau Patricia. Peter war einer der wichtigsten nationalen und internationalen Integrationsfiguren der Improvisierten Musik.
 
 
 
 
Er schuf in den 60ger Jahren zusammen mit Musikern wie Peter Brötzmann, Alexander von Schlippenbach u.v.a. eine Improvisationsmusik mit eigener europäischer Identität. Mit musikalischer und menschlicher Offenheit entwickelte er sein Spiel im weltweiten Dialog mit MusikerInnen, Tänzerinnen, Tänzern, Malern und Poeten.
 
Diese Weltwanderschaft floss in seine musikalischen Erzählungen mit ein und erschloss den Hörern somit neue Horizonte. In seiner Umgebung wirkte er wie ein Katalysator und lange bevor das Wort inflationär wurde, gab er seinen Festivals Namen wie „Grenzüberschreitungen“ und nannte seine Gruppen etwa „Global Village“. Er förderte junge MusikerInnen. So haben auch mir selber die gemeinsamen Konzerte mit Kowald und Brötzmann Mitte der 80ger Jahre den entscheidenden Impuls gegeben, mich auf meinen musikalischen Weg zu machen. Seine Haltung, musikalisch und menschlich, hat mich immer beeindruckt.
 
Als konzeptioneller und künstlerischer Berater wirkte er 1997 mit bei der Gründung des Festivals „open systems“. Oft hat er in den letzten 10 Jahren in Bochum unvergessliche Konzerte gegeben. Auch in diesem Jahr sollte er am 5. Dezember beim Festival „open systems“ in den Kammerspielen des Schauspielhauses Bochum mit der New Yorker Tänzerin Aleta Hayes auftreten. Der heutige Abend steht in Gedenken an ihn und ist uns Verpflichtung, sein Erbe weiterzuführen.
 
Martin Blume
 
 
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